Stamm Arthropoda (Gliederfüßer) ➔ Unterstamm Chelicerata (Fühlerlose, Kieferklauenträger) ➔ Klasse Arachnida (Spinnentiere) ➔ Ordnung Araneae (Webspinnen) ➔ Familie Thomisidae (Krabbenspinnen)
Misumena vatia (Clerck, 1757)
Veränderliche Krabbenspinne Goldenrod Crab Spider
Synonyme und andere Kombinationen:
Misumena citrea georgiensis (Walckenaer, 1837) | Misumena modesta Banks, 1898 | Misumena occidentalis Kulczynski, 1911 | Misumena phrygiata (Walckenaer, 1837) | Misumena personata Simon, 1916 |
Verbreitung:
Nordamerika, Europa, Türkei, Kaukasus, Russland (Europa bis Fernost), Kasachstan, Iran, Zentralasien, China, Korea, Japan.In Mitteleuropa weit verbreitet.
Lebensraum:
Auf Blüten in offenen, sonnigen Lebensräumen (Trockenrasen, Wald- und Wegränder, Ruderalflächen, Feuchtwiesen, Gärten)Beschreibung:
Körperlänge ♀ 7 - 10 mm, ♂ 3 - 5 mm.Weibchen: Färbung variabel (weiß, gelb, grünlich); Vorderkörper oft mit 2 olivgrünen seitlichen Bändern; Beine wie Vorderkörper gefärbt; Hinterkörper weiß, gelb oder blassgrün, seitlich manchmal mit rotem Streifen.
Männchen: Vorderkörper schwarzbraun mit hellbraunem Mittelstreifen und Augenbereich; vordere Beinpaare schwarzbraun mit heller Ringelung; Hinterkörper blass braun, seitlich dunkler, oberseits mit 2 dunklen Längsbinden.
Lebensweise:
Reife Tiere der Veränderlichen Krabbenspinne (Misumena vatia) sind in Deutschland etwa ab Mai zu finden. Die Paarung findet im Frühsommer statt. Das Männchen nähert sich dem Weibchen von vorn, steigt auf seinen Rücken und kriecht über das Hinterleibsende auf dessen Unterseite und führt abwechselnd seine Taster ein. Nach der Eiablage schlüpfen die Jungspinnen, die bis zum Herbst eine Größe von 4 - 5 mm erreichen, in einem geeigneten Versteck am Erdboden überwintern und sich im Mai zum letzten Mal häuten.Die reifen Weibchen von Misumena vatia besitzen die Fähigkeit ihre Färbung an einen weißen oder gelben und in geringerem Umfang auch an einen grünen Untergrund anzupassen. Deshalb sind die Spinnen in der freien Natur fast ausnahmslos auf weißen oder gelben Blüten zu finden. Dort sind sie als Lauerjäger gut getarnt und auch für Fressfeinde wie Vögel nur schwer zu erkennen.
Misumena vatia wartet mit seitwärts abgespreizten vorderen Beinpaaren auf Blütenbesucher. Die Beute wird blitzschnell mit den Beinen ergriffen und nach einem Giftbiss, meist in die Nackenregion, bis zum Eintreten der Giftwirkung festgehalten. Häufige Beutetiere sind größere Insekten wie Fliegen, Bienen, Wespen oder Schmetterlinge.
Quellen, weiterführende Literatur, Links:
- Kropf C., Nentwig W., Blick T. & Gloor D. (organizing board). (2019). WSC: World Spider Catalog (version 19.5, Jan 2019). In: Species 2000 & ITIS Catalogue of Life, 2019 Annual Checklist (Roskov Y., Ower G., Orrell T., Nicolson D., Bailly N., Kirk P.M., Bourgoin T., DeWalt R.E., Decock W., Nieukerken E. van, Zarucchi J., Penev L., eds.). Digital resource at www.catalogueoflife.org/annual-checklist/2019. Species 2000: Naturalis, Leiden, the Netherlands. ISSN 2405-884X.
- Bellmann, Heiko: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas, Franckh Kosmos Verlag-GmbH & Co., Stuttgart, 3. Auflage von 2006, ISBN 3-440-07025-5
- Arachnologische Gesellschaft e. V. (2015): Wiki des Spinnen-Forums
- Lawrence Bee, Geoff Oxford, Helen Smith: Britain's Spiders A Field Guide, Fully Revised and Updated Second Edition, 496 Seiten, 2020, Princeton University Press, ISBN 978-0-691-20474-1.
- Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Robert Bosmans, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf: araneae Spinnen Europas