Stamm Arthropoda (Gliederfüßer) ➔ Unterstamm Hexapoda (Sechsfüßer) ➔ Klasse Insecta (Insekten) ➔ Ordnung Coleoptera (Käfer) ➔ Familie Lucanidae (Schröter)
Lucanus cervus (Linnaeus, 1758)
Hirschkäfer European Stag Beetle
Synonyme und andere Kombinationen:
Lucanus americanus Hope & Westwood, 1845 | Lucanus antennatus Rey, 1890 | Lucanus armiger Herbst, 1790 | Lucanus capitalis Möllenkamp, 1910 | Lucanus capra Olivier, 1789 | Lucanus capreolus Fuessly, 1775 | Lucanus cervus longipennis Von Rothenburg, 1900 | Lucanus cervus microcephalus Mulsant, 1842 | Lucanus cervus nigrinus Marcu, 1931 | Lucanus cervus ornatus Bernau, 1929 | Lucanus cervus scapulodonta Weinreich, 1963 | Lucanus dorcas Müller, 1776 | Lucanus grandis Haworth, 1807 | Lucanus hircus Herbst, 1790 | Lucanus inermis Marsham, 1802 | Lucanus lusitanicus Hope & Westwood, 1845 | Lucanus major Burmeister, 1847 | Lucanus validus Möllenkamp, 1912 | Lucanus vicinus Hope & Westwood, 1845 |
Einordnung:
Lucanus cervus gehört zur Unterfamilie Lucaninae, Tribus Lucanini.Verbreitung:
EuropaLebensraum:
Vorzugsweise alte Eichen- und Eichenmischwälder mit hohem Totholzbestand, auch Parks, Gärten und ObstplantagenBeschreibung:
Körperlänge 25 - 75 mm; matt, braunschwarz; Fühler 10-gliedrig mit kammartig verlängertem, 4-gliedrigem Fächer.Männchen: Kopf breit; Oberkiefer geweihartig verlängert; der stärkste Innenzahn am Oberkiefer liegt meist hinter der Mitte, selten in der Mitte; Oberkiefer und Flügeldecken dunkel kastanienbraun.
Weibchen: Kleiner als das Männchen; Kopf klein; Oberkiefer normal entwickelt.
Ähnliche Arten:
Die Weibchen des Hirschkäfers (Lucanus cervus) können leicht mit den im Durchschnitt kleineren Weibchen des Balkenschröters (Dorcus parallelipipedus) verwechselt werden.Lebensweise:
Die Imagines von Lucanus cervus können in Deutschland von Mai bis August, am häufigsten im Juni und Juli, gefunden werden. Sie ernähren sich von ausfließenden Baumsäften, insbesondere von verwundeten Eichen. Auch Kommentkämpfe der Männchen und die Paarung finden oft an Saftaustrittsstellen statt.Nach der Paarung graben sich die Weibchen in den Boden und legen ihre Eier an den Wurzeln von toten oder kranken Bäumen ab. Die Lucanus cervus-Larven ernähren sich von feuchtem, morschem, von Pilzen befallenem Holz und entwickeln sich vorzugsweise in den Wurzelstöcken von alten Eichen (Quercus). Larven der Art wurden auch im Holz von weiteren Baumarten wie Buche (Fagus), Apfel (Malus), Weide (Salix), Pappel (Populus), Kastanie (Aesculus) und Weißdorn (Crataegus) gefunden. Die im ausgewachsen Zustand bis zu 10 - 11 cm langen Larven verlassen das Holz und graben sich zur Verpuppung in den Boden ein. Die Käfer schlüpfen im Herbst und überwintern in der Puppenwiege.
In Mitteleuropa dauert die Entwicklung von Lucanus cervus ca. 5 - 7 Jahre. Die Entwicklungsdauer wird vom Nahrungsangebot und den Umgebungsbedingungen beeinflusst.
Natürliche Feinde:
Vögel wie Krähen, Elstern und Turmfalken, sowie verschiedene Säugetiere wie Füchse, Dachse und KatzenAnmerkung:
Der Hirschkäfer ist die größte einheimische Käferart.Quellen, weiterführende Literatur, Links:
- Schoolmeesters P. (2019). Scarabs: World Scarabaeidae Database (version Jan 2019). In: Species 2000 & ITIS Catalogue of Life, 2019 Annual Checklist (Roskov Y., Ower G., Orrell T., Nicolson D., Bailly N., Kirk P.M., Bourgoin T., DeWalt R.E., Decock W., Nieukerken E. van, Zarucchi J., Penev L., eds.). Digital resource at www.catalogueoflife.org/annual-checklist/2019. Species 2000: Naturalis, Leiden, the Netherlands. ISSN 2405-884X.
- Arved Lompe: Die Käfer Europas - Ein Bestimmungswerk im Internet
- Klaas Reißmann (2007): Der Hirschkäfer Lucanus cervus (LINNAEUS, 1758), Themenseite auf Kerbtier.de
- Detlef Mader (2011): Mondgesteuerter Schwärmflug dämmerungsaktiver Großkäfer (Maikäfer, Hirschkäfer, Junikäfer und Sägebock) (Coleoptera: Scarabaeidae, Lucanidae und Cerambycidae) – Galathea, Berichte des Kreises Nürnberger Entomologen e.V. – 27: 5 - 42.