Stamm Arthropoda (Gliederfüßer) ➔ Unterstamm Hexapoda (Sechsfüßer) ➔ Klasse Insecta (Insekten) ➔ Ordnung Coleoptera (Käfer) ➔ Familie Rhynchitidae (Triebstecher)

Byctiscus betulae (Linnaeus, 1758)

Rebenstecher

Synonyme und andere Kombinationen:

Curculio betulae Linnaeus, 1758 |

  • Byctiscus betulae  2934
    Byctiscus betulae (Linnaeus, 1758)  Rebenstecher   
    Byctiscus betulae
    DE, Chemnitz, Zeisigwald; 2006-05-20 12:47:45
    Bildnummer: 2934

    DE, Chemnitz, Zeisigwald
    2006-05-20 12:47:45


Weitere Vernakularnamen:
Rebstecher, Rebstichler, Zigarrenwickler
Verbreitung:
Europa, Ostpaläarktis, Naher Osten.
In Mitteleuropa überall nicht selten.
Lebensraum:
Wäldern, Waldränder, Flussauen, Moore, Heidegebiete ...
Beschreibung:
Körperlänge 5,5 - 9,5 mm; Körper kurz gebaut und grün (Stammform), blau, grünlichblau oder fast kupferig; Ober- und Unterseite gleichfarbig; Flügeldecken breiter als der Halsschild, mit deutlich ausgeprägten Schultern; Spitze der Flügeldecken mit sehr feiner, flaumartiger heller Behaarung; Stirn zwischen den Augen schwach vertieft, mit länglichen Punkten; Halsschildseiten beim Männchen vor der Mitte mit einem kräftigen Dorn.
Lebensweise:
Der Rebenstecher (Byctiscus betulae) bildet eine Generation pro Jahr.
Die polyphagen Käfer verlassen im Frühjahr ihre Winterquartiere und beginnen an den Knospen und Blättern ihren Wirtspflanzen zu fressen. Häufig besiedelte Wirtspflanzen sind verschiedene Laubgehölze wie Rotbuche (Fagus sylvatica), Winterlinde (Tilia cordata), Salweide (Salix caprea) und Zitterpappel (Populus tremula). Nach der Winterruhe beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung der Weibchen 7 und die der Männchen 5 Wochen.
Die Weibchen von Byctiscus betulae legen ihre Eier von Mai bis Juli ab. Ein Weibchen produziert im Durchschnitt etwa 50 Eier. Diese werden in kleiner Stückzahl in zigarrenförmigen Röllchen aus einem oder mehreren Blättern abgelegt. Zur Herstellung der Blattröllchen werden vom Weibchen junge Triebe und Blattstiele angenagt, die welkenden Blätter zusammengerollt und mit einem Sekret verklebt. Ein Weibchen produziert im Laufe seines Lebens ca. 8 - 15 Blattröllchen. Etwa 7 - 9 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven. Diese durchlaufen während ihrer Entwicklung 3 Larvenstadien. Die nach ca. 4 - 7 Wochen ausgewachsenen Larven verlassen den Blattwickel, graben sich 2 - 5 cm tief in den Boden und verpuppen sich in einer ovalen Puppenkammer. Ein Teil der neuen Käfergeneration verlässt am Ende des Sommers oder zu Beginn des Herbstes die Puppenkammer, frisst an den Blättern von geeigneten Wirtspflanzen und zieht sich später zur Überwinterung in die Bodenschicht, unter Rinde oder an andere geschützte Orte zurück. Einige Käfer, die sich aus später gelegten Eiern entwickelt haben, bleiben in ihrer Puppenkammer und verlassen diese erst im folgenden Frühjahr.

Quellen, weiterführende Literatur, Links:
  1. de Jong, Y.S.D.M. (ed.) (2013) Fauna Europaea version 2.6.2 Web Service available online at https://fauna-eu.org/
  2. Arved Lompe: Die Käfer Europas - Ein Bestimmungswerk im Internet
  3. Urban, Jaroslav. (2015). Occurrence, Biology and Harmfulness of Byctiscus betulae (L.) (Coleoptera, Rhynchitidae). Acta Universitatis Agriculturae et Silviculturae Mendelianae Brunensis. 63. 1601-1624. 10.11118/actaun201563051601.