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Weitere Vernakularnamen:

Rote Mauerbiene

Einordnung:

Osmia bicornis gehört zur Unterfamilie Megachilinae, Tribus Osmiini.

Verbreitung:

Europa, Nordasien (ohne China), Afrika.
In Deutschland von der Ebene bis in höhere Mittelgebirgslagen.

Lebensraum:

Viele verschiedene Lebensräume wie Waldränder und -lichtungen, Kahlschläge, Streuobstwiesen, Feldhecken, strukturreiche Weinbergbrachen, Parks und Gärten - häufig im Siedlungsbereich.

Beschreibung:

Körperlänge ♀ ca. 10 - 13 mm, ♂ ca. 8 - 10 mm.
Weibchen: Clypeus (Kopfschild) auf beiden Seiten mit einem vorstehenden Hörnchen; Thorax rötlich braungelb zottig behaart, höchstens vorn mit eingestreuten schwarzen Haaren; erste zwei oder drei Hinterleibssegmente braungelb, die übrigen schwarz behaart.
Männchen: Kopfschild, Kopfunterseite, Brust- und Vorderschenkel weißlich behaart; Behaarung der ersten drei Rückensegmente (Tergite) und des Schildchens bei mitteleuropäischen Tieren rötlich braungelb.

Lebensweise:

Die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) bildet eine Generation pro Jahr. Die Flugzeit erstreckt sich von Ende März/April bis Juni.
Die solitäre Art ist sehr flexibel in der Wahl ihres Nistplatzes. Genutzt werden vorhandene Hohlräume unterschiedlicher Art in Holz, Pflanzenstängeln, Brombeerranken, Lösswänden, Holzschuppen und Hauswänden. Ein Nest in Pflanzenstängeln besteht häufig aus bis zu 20 in einer Reihe angeordneten Brutzellen. In größeren Hohlräumen können auch bis zu 30 Brutzellen unregelmäßig aneinander gebaut sein. Die aus feuchter Erde oder Lehm gebauten Brutzellen werden von den Weibchen mit Pollen als Proviant für den Nachwuchs gefüllt, mit einem Ei bestückt und anschließend verschlossen. Nach dem Verspeisen der Futtervorräte spinnen die Larven einen Kokon, in dem sie sich verpuppen. Die erwachsenen Bienen überwintern im Kokon in ihrer Brutzelle und schlüpfen im zeitigen Frühjahr.
Die Rostrote Mauerbiene ist eine polylektische Art, die beim Pollensammeln an Blüten von Pflanzen aus 19 unterschiedlichen Familien nachgewiesen wurde. Die Pollen werden von den Weibchen mittels Bauchbürste an der Unterseite des Abdomens transportiert.

Natürliche Feinde:

Die Larven der ca. 3 - 4 mm großen, rotäugigen Mauerbienen-Taufliege (Cacoxenus indagator) entwickeln sich als Kleptoparasiten in den Brutzellen von Mauerbienen. Die Taufliegenweibchen halten sich in der Nähe von Mauerbienennistplätzen auf. Sobald ein Mauerbienenweibchen eine im Bau befindliche Brutzelle verläßt, um Vorräte für den Nachwuchs zu sammeln, nutzt das Fliegenweibchen die Gelegenheit, schlüpft in die Brutzelle und legt dort seine Eier ab. Nach kurzer Zeit schlüpfen die Fliegenlarven in der vom Mauerbienenweibchen verschlossenen Brutzelle und beginnen die Pollen- und Nektarvorräte zu konsumieren. Wenn sich zu viele Taufliegenlarven in einer Brutzelle entwickeln reichen die Vorräte nicht mehr für die Bienenlarve. Sie bleibt kleiner oder stirbt ab.

Quellen, weiterführende Literatur, Links:

1. ITIS. (2022). The Integrated Taxonomic Information System. In O. Bánki, Y. Roskov, M. Döring, G. Ower, L. Vandepitte, D. Hobern, D. Remsen, P. Schalk, R. E. DeWalt, M. Keping, J. Miller, T. Orrell, R. Aalbu, R. Adlard, E. M. Adriaenssens, C. Aedo, E. Aescht, N. Akkari, P. Alfenas-Zerbini, et al., Catalogue of Life Checklist (Version 2022-02-28). ITIS. https://doi.org/10.48580/dfpd-4ky
2. Website von Paul Westrich: https://www.wildbienen.info/