Stamm Arthropoda (Gliederfüßer) ➔ Unterstamm Chelicerata (Fühlerlose, Kieferklauenträger) ➔ Klasse Arachnida (Spinnentiere) ➔ Ordnung Araneae (Webspinnen) ➔ Familie Theridiidae (Kugelspinnen)
Steatoda bipunctata (Linnaeus, 1758)
Gewöhnliche Fettspinne Common False Widow Spider
Synonyme und andere Kombinationen:
Steatoda brasiliana Keyserling, 1884 |
Weitere Vernakularnamen:
FettspinneVerbreitung:
Europa, Türkei, Kaukasus, Russland (Europa bis Fernost), Kasachstan, Zentralasien, Iran, China. Eingeschleppt nach SüdamerikaLebensraum:
Häufig in und an Gebäuden, auch im Freiland unter Baumrinde oder an Felsen - in den Alpen bis in Höhenlagen von 2000 m.Beschreibung:
Körperlänge ♀ 4 - 7 mm, ♂ 4 - 5 mm; Vorderkörper dunkelbraun bis fast schwarz; Hinterkörper mit einem hellen, bogenförmigen, seitlichen Band, das von Vorderrand ungefähr bis zur Hinterkörpermitte reicht; Hinterkörperoberseite hell- bis dunkelbraun, zum Rand hin dunkler werdend mit einem schmalen, hellen, oft nur undeutlich ausgeprägten Längsband in der Mitte. Männchen mit deutlich entwickeltem Stridulationsorgan.Lebensweise:
Reife Tiere der Gewöhnlichen Fettspinne (Steatoda bipunctata) können, insbesondere in Gebäuden, ganzjährig angetroffen werden.Die Spinne baut ein mit schräg nach oben gerichteten Spannfäden befestigtes, dreidimensionales Deckennetz. Dieses wird mit nach unten gerichteten Fangfäden, die im unteren Teil, mit Klebetröpfchen bedeckt sind, ausgestattet. Wenn ein Beutetier einem Fangfaden berührt, bleibt es hängen und wird von der herbeieilenden Spinne mit Spinnseide beworfen.
Zur Paarungszeit stellt das Männchen ein zum Netz des Weibchens führendes Gespinst her und erzeugt durch Auf- und Abwärtsbewegungen des Hinterleibs ein zirpendes Geräusch, um das Weibchen anzulocken. Das Zirpen entsteht durch Reibung zwischen einer bestachelten Fläche am Hinterkörper und dem gegenüberliegenden Hinterrand des Vorderkörpers, der mehrere tiefe Furchen aufweist. Das durch das Geräusch aufmerksam gewordene Weibchen begibt sich sofort auf die Suche nach dem Männchen. Während der Paarung, die länger als eine Stunde dauern kann, hängen Weibchen und Männchen mit dem Rücken nach unten im Netz.
Später produziert das Weibchen einen Eikokon, der am Rand des Fangnetzes deponiert wird. Die oftmals rosa oder violette Färbung des Kokons wird durch Färbung der Eier, die nur durch ein lockeres weißes Seidengespinst zusammengehalten werden, bestimmt.
Anmerkung:
In der Unterfamilie der Schlupfwespen Pimplinae gibt es eine spezielle Gruppe (Polysphincta Genus Group), deren Larven als Ektoparasitoiden von Spinnen bekannt sind. Möglicherweise gehört die auf dem letzten Bild gezeigte Larve zu dieser Gruppe.Quellen, weiterführende Literatur, Links:
- Kropf C., Nentwig W., Blick T. & Gloor D. (organizing board). (2019). WSC: World Spider Catalog (version 19.5, Jan 2019). In: Species 2000 & ITIS Catalogue of Life, 2019 Annual Checklist (Roskov Y., Ower G., Orrell T., Nicolson D., Bailly N., Kirk P.M., Bourgoin T., DeWalt R.E., Decock W., Nieukerken E. van, Zarucchi J., Penev L., eds.). Digital resource at www.catalogueoflife.org/annual-checklist/2019. Species 2000: Naturalis, Leiden, the Netherlands. ISSN 2405-884X.
- Arachnologische Gesellschaft e. V. (2015): Wiki des Spinnen-Forums
- Bellmann, Heiko: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas, Franckh Kosmos Verlag-GmbH & Co., Stuttgart, 3. Auflage von 2006, ISBN 3-440-07025-5
- Lawrence Bee, Geoff Oxford, Helen Smith: Britain's Spiders A Field Guide, Fully Revised and Updated Second Edition, 496 Seiten, 2020, Princeton University Press, ISBN 978-0-691-20474-1.
- Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Robert Bosmans, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf: araneae Spinnen Europas
- Anelosimus vittatus
- Argyrodes argyrodes
- Enoplognatha ovata/latimana
- Enoplognatha thoracica
- Episinus angulatus
- Kochiura aulica
- Latrodectus tredecimguttatus
- Paidiscura pallens
- Parasteatoda lunata
- Phylloneta impressa/sisyphia
- Platnickina tincta
- Steatoda bipunctata
- Steatoda grossa
- Steatoda nobilis
- Steatoda triangulosa
- Theridion pinastri
- Theridion varians