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Clytra (Clytra) quadripunctata (Linnaeus, 1758)

Vierpunkt-Ameisenblattkäfer Four Spotted Leaf Beetle

Synonyme und andere Kombinationen:

Chrysomela quadripunctata Linnaeus, 1758 | Clytra quadrisignata Märkel, 1841 | Clythra appendicina Lacordaire, 1848 |

  • Clytra quadripunctata  8253
    Clytra quadripunctata (Linnaeus, 1758)  Vierpunkt-Ameisenblattkäfer  Four Spotted Leaf Beetle 
    Clytra quadripunctata, conf. Christoph Benisch
    DE, Chemnitz, Zeisigwald; 2018-05-21 10:07:33
    Bildnummer: 8253

    DE, Chemnitz, Zeisigwald
    2018-05-21 10:07:33
    conf. Christoph Benisch
  • Clytra quadripunctata  8254
    Clytra quadripunctata (Linnaeus, 1758)  Vierpunkt-Ameisenblattkäfer  Four Spotted Leaf Beetle 
    Clytra quadripunctata, conf. Christoph Benisch
    DE, Chemnitz, Zeisigwald; 2018-05-21 10:08:54
    Bildnummer: 8254

    DE, Chemnitz, Zeisigwald
    2018-05-21 10:08:54
    conf. Christoph Benisch

Einordnung:
Clytra quadripunctata gehört zur Unterfamilie Cryptocephalinae, Tribus Clytrini.
Verbreitung:
Westliche Paläarktis von Westeuropa und Marokko östlich bis Zentralasien, Afghanistan und Sibirien.
Lebensraum:
Die Wärme liebende Clytra quadripunctata ist häufig in der Vegetation in der Nähe von Ameisenbauten zu finden, insbesondere von denen der Roten Waldameise.
Beschreibung:
Länge 7,0 - 11,0 mm; Flügeldecken orangegelb bis orangerot mit schwarzen Makeln; Quermakeln schmal, innen und außen verkürzt (Die hintere Quermakel kann sehr klein sein oder fehlen.); Halsschild schwarz, deutlich punktiert, weniger gewölbt als bei Clytra laeviuscula; Seitenrand des Halsschilds breit abgesetzt und gerunzelt.
Lebensweise:
Die Imagines des Vierpunkt-Ameisenblattkäfers sind zwischen Anfang Mai und Mitte Juli in der Vegetation rund um Ameisenbauten zu finden. Sie fressen Blütenpollen, Sprossen und Blätter verschiedener Bäume und Sträucher. Wirtspflanzen sind Birke (Betula), Weißdorn (Crataegus), Weide (Salix) und Eiche (Quercus).
Die Eier werden von den Weibchen von Clytra quadripunctata mit einer schützenden Kothülle umgeben und auf einem Ameisenbau abgelegt. Die Larven leben bei Ameisen der Gattung Formica, häufig in Nestern von Formica rufa, bei Arten der Gattung Lasius und Camponotus ligniperdus. Die schuppig aussehenden Eisäcke werden von den Ameisen in den Bau getragen. Die Larven können aber auch allein in den Ameisenbau kriechen. Der Eisack wird von den Larven später mit Kot zum Larvensack erweitert. Wenn die Larven von den Ameisen angegriffen werden, können sie sich blitzschnell in den Larvensack zurückziehen und diesen mit ihrer hornigen Kopfplatte verschließen.
Zum Leben der Larven ist wenig bekannt. Die Larven sind anscheinend herbivor und karnivor. Sie leben von Futterresten der Wirtsameisen, Beutetieren und haben im Labor auch Teile von Blättern gefressen. Sie können mehrere Wochen ohne Nahrung überdauern.
Während der Häutung heften sie ihren Sack an eine feste Unterlage. Die Verpuppung findet im oberen Bereich des Ameisenbaus statt. Die Larven drehen sich zur Verpuppung im Larvensack um. Nach der Puppenruhe bleiben die Imagines noch 3 Tage zum Aushärten im schützenden Larvensack und verlassen diesen durch eine genagte, kreisförmige Öffnung gegenüber dem ursprünglichen Eingang.
Nach dem Schlupf begeben sich die Käfer sofort ins Freie, um den Angriffen der Ameisen zu entkommen. Wenn die Käfer von Ameisen angegriffen werden, stellen sie sich tot. Sie können bei Bedrohung ein Sekret absondern (Reflexbluten). Ihr glatter Chitinpanzer bietet Schutz vor Ameisenbissen.

Quellen, weiterführende Literatur, Links:
  1. Rheinheimer, Joachim, & Hassler, Michael: Die Blattkäfer Baden-Württembergs, 2018, 928 pages, Kleinsteuber Books (Karlsruhe), ISBN 978-3-9818110-2-5
  2. Arved Lompe: Die Käfer Europas - Ein Bestimmungswerk im Internet
  3. Agrain FA, Buffington ML, Chaboo CS, Chamorro ML, Schöller M: Leaf beetles are ant-nest beetles: the curious life of the juvenile stages of case-bearers (Coleoptera, Chrysomelidae, Cryptocephalinae). In: Jolivet P, Santiago-Blay J, Schmitt M (Eds) Research on Chrysomelidae 5. ZooKeys 2015 (547): 133–164. doi: 10.3897/zookeys.547.6098