Stamm Arthropoda (Gliederfüßer) ➔ Unterstamm Hexapoda (Sechsfüßer) ➔ Klasse Insecta (Insekten) ➔ Ordnung Ephemeroptera (Eintagsfliegen) ➔ Familie Baetidae

Baetis rhodani (Pictet, 1843)

Synonyme und andere Kombinationen:

Cloe rhodani Pictet, 1843 | Cloe maderensis Hagen, 1865 | Baetis bocagii Eaton, 1885 | Baetis gemellus Eaton, 1885 | Baetis pusillus Bengtsson, 1912 | Baetis wallengreni Bengtsson, 1912 | Baetis iberi Navàs, 1913 |

  • Baetis cf. rhodani, männlich  5158
    Baetis rhodani (Pictet, 1843)     
    Baetis cf. rhodani, männlich, det. Jürgen Gaul
    DE, Chemnitz, Markersdorf; 2012-03-22 11:52:23
    Bildnummer: 5158
    männlich
    DE, Chemnitz, Markersdorf
    2012-03-22 11:52:23
    det. Jürgen Gaul

Verbreitung:
Europa, häufigste Art.
Lebensraum:
Bäche und Flüsse.
Beschreibung:
Imago: Vorderflügellänge 7 - 12 mm; Hinterleibssegmente II-VII durchscheinend graubraun, ohne deutliche Musterung; Hinterflügel relativ breit und vor der Spitze etwas erweitert; Hinterflügel mit 3 Längsadern, zweite Längsader nicht gegabelt.
Männchen: Turbanaugen orange- bis ziegelrot; 1. Forcepsglied (Zangenglied) annähernd zylindrisch, Innenseite oft leicht konkav.
Ähnliche Arten:
Es gibt einige ähnliche Arten in der Gattung Baetis. In den meisten Fällen sind nur männliche Imagines bestimmbar.
Lebensweise:
Die Imagines von Baetis rhodani sind von Februar bis November zu finden.
Nach dem Schlüpfen bilden die Männchen Schwärme. Die Weibchen fliegen zu den Männchen und paaren sich im Sinkflug. Dabei umklammert das unter dem Weibchen hängende Männchen mit seinen Vorderbeinen das Weibchen an den Flügelwurzeln und umgreift es mit den Kopulationszangen am Hinterleib. Nach dem Paarungsflug kehrt das Weibchen zum Wasser zurück und sucht einem geeigneten Ort zum Ablegen der Eier. Ein Weibchen kann bis zu ca. 4500 Eier produzieren. Die Eier werden auf einer Unterlage unter der Wasseroberfläche, z. B. einem Stein, abgelegt. Die Entwicklungsdauer der Eier hängt von der Wassertemperatur ab. Bei 10 °C waren 50 % eines Geleges nach 26 Tagen und bei 5 °C nach 66 Tagen geschlüpft. Die Larven ernähren sich von sich abbauenden organischen Substanzen (Detritus), Aufwuchsalgen und begleitendem anorganischen und organischen Material (Biofilm). Aus der letzten Larvenhaut schlüpft auf der Wasseroberfläche eine flugfähige Subimago, die das Wasser verlässt und sich schon nach einigen Stunden zur geschlechtsreifen Imago häutet.
Der Lebenszyklus von Baetis rhodani wird stark von den Umweltbedingungen beeinflusst. Baetis rhodani ist in Nordeuropa, sowie in höheren Gebirgslagen univoltin und in Mitteleuropa bivoltin mit einer Winter- und einer Sommergeneration. In Südeuropa werden eine Winter- und zwei Sommergenerationen gebildet.

Quellen, weiterführende Literatur, Links:
  1. de Jong, Y.S.D.M. (ed.) (2013) Fauna Europaea version 2.6.2 Web Service available online at https://fauna-eu.org/
  2. Ernst Bauernfeind: Bestimmungsschlüssel für die Österreichischen Eintagsfliegen (Insecta Ephemeroptera), 1. Teil, Wasser und Abwasser – 1994_Supp_4: 1 - 92.
  3. E. Bauernfeind & U. H. Humpesch: Die Eintagsfliegen Zentraleuropas (Insecta: Ephemeroptera): Bestimmung und Ökologie, 2001, Verlag des Naturhistorischen Museums Wien ISBN 3-900 275-86-6.