Stamm Arthropoda (Gliederfüßer) ➔ Unterstamm Hexapoda (Sechsfüßer) ➔ Klasse Insecta (Insekten) ➔ Ordnung Mantodea (Fangschrecken) ➔ Familie Mantidae
Mantis religiosa (Linnaeus, 1758)
Europäische Gottesanbeterin European Mantis
Synonyme und andere Kombinationen:
Gryllus (Mantis) religiosus Linné, 1758 |
Weitere Vernakularnamen:
GottesanbeterinEinordnung:
Mantis religiosa gehört zur Unterfamilie Mantinae.Verbreitung und Lebensraum:
In wärmebegünstigten Gebieten von Afrika, Asien, Nordamerika und Europa; In Europa in der Ausbreitung begriffen, im kühleren Norden fehlend.In Deutschland in sonnigen, trockenwarmen Offenlandhabitaten wie Heiden, Trocken- und Halbtrockenrasen, in halboffenem, teilverbuschtem Grünland und auf locker bewachsenen Ruderalflächen.
Beschreibung:
Körper grün bis braun; Prothorax auffallend lang; Flügel bedecken in Ruhestellung den Hinterleib; Weibchen deutlich größer als Männchen; Körperlänge ♀ 52 - 70 (80) mm, ♂ 45 - 60 (70) mm.Lebensweise:
Die Imagines der Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) sind von Juli bis November zu finden. Mantis religiosa ernährt sich räuberisch von Insekten wie Heuschrecken, Bienen, Wespen, Fliegen, Wanzen und Käfern und von Spinnentieren wie Radnetzspinnen, Springspinnen, Weberknechten und Laufmilben. Gelegentlich werden auch kleine Wirbeltiere wie Eidechsen verzehrt. Die Beute wird von der Fangschrecke blitzschnell mit den bedornten Fangbeinen ergriffen, zu den Mandibeln geführt und verspeist. Der Fangschlag dauert nur 60 ms.Das Weibchen der Europäischen Gottesanbeterin beginnt gewöhnlich einige Tage nach der Paarung mit der Eiablage. Die Eier werden in sogenannten Ootheken abgelegt. Zum Schutz der Eier vor Witterungseinflüssen und Fressfeinden erzeugt das Weibchen ein schaumiges, weißliches Sekret, das aus dem Abdomenende austritt und zu einer dicken, bräunlichen Hülle für das Gelege aushärtet. Die Eier überwintern. Im Frühling etwa ab Mitte Mai schlüpfen die räuberisch lebenden Larven, die in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot und den Umweltbedingungen ca. 2 bis 3 Monate für ihre weitere Entwicklung benötigen. Lt. Literatur liegt die Anzahl der Häutungen bis zur Imago zwischen 5 und 8. Bei mehrjährigen Untersuchungen einer Population im Raum von Berlin häuteten sich männliche und weibliche Larven 7 mal.
Natürliche Feinde:
Eidechsen, Vögel und Kleinsäuger.Die Larven von Fangschrecken werden von verschiedene Spinnentieren und einigen Hautflüglern erbeutet.
Erzwespen der Gattung Podagrion (Hymenoptera: Chalcidoidea: Torymidae) entwickeln sich als Eiparasitoiden von Fangschrecken. Podagrion pachymerum ist bekannt als Parasitoid von Mantis religiosa.
Quellen, weiterführende Literatur, Links:
- Otte, D., Spearman, L., & Stiewe, M. B. D. (2021). Mantodea Species File. In O. Bánki, Y. Roskov, M. Döring, G. Ower, L. Vandepitte, D. Hobern, D. Remsen, P. Schalk, R. E. DeWalt, M. Keping, J. Miller, T. Orrell, R. Aalbu, R. Adlard, E. Adriaenssens, C. Aedo, E. Aescht, N. Akkari, M. A. Alonso-Zarazaga, et al., Catalogue of Life Checklist (Aug 2021). https://doi.org/10.48580/d4tm-39n
- Manfred Berg & Manfred Keller: Die Gottesanbeterin, Mantis religiosa LINNAEUS, 1758 (Mantodea: Mantidae), im Stadtgebiet von Berlin-Schöneberg - Ihre Lebensweise und faunistische Beobachtungen in den Jahren 1998 bis 2003, Märkische Ent. Nachr., ISSN 1438-9665, Potsdam 6 (1): 55–84.